Firewalls können unterstützen, indem sie schädlichen Traffic herausfiltern, aber sie reichen nicht immer aus, um alle Ping-Flood-Angriffe zu verhindern.
Ein Ping-Flood-Angriff, auch bekannt als „Ping of Death“, ist ein DoS-Angriff (Denial-of-Service), bei dem ein Schadakteur versucht, ein Netzwerkgerät oder einen Service für legitimen Traffic nicht verfügbar zu machen, indem er ihn mit ICMP-Datenpaketen überlastet. Bei Ping-Flood-Angriffen kann es sich um einen DoS-Angriff handeln, der von einem einzelnen Gerät oder von einem Botnet in einem DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) durchgeführt wird.
Wozu dient ein Ping-ICMP-Flood-Angriff?
Wenn ein Server, Router oder Netzwerk mit einer Flut von Anfragen überlastet wird, kann ein Ping-ICMP-Flood-DDoS-Angriff dazu führen, dass die Performance eines Geräts langsamer wird oder ganz zum Erliegen kommt. Dies führt zu einem Denial-of-Service für legitime Nutzer und legitimen Traffic. Wenn ein Ping-Flood-Angriff auf geschäftskritische Systeme abzielt, kann die daraus resultierende Ausfallzeit zu Einbußen bei Produktivität, Umsatz, Kunden und Reputation führen. Mit Ping-Floods können Angreifer auch anfällige Systeme innerhalb eines Netzwerks identifizieren und Informationen sammeln, die für gezieltere Angriffe verwendet werden können.
Wie funktioniert ein Ping-Flood-Angriff?
Eine Ping-Anfrage ist ein Diagnosetool, das zusammen mit dem Internet Control Message Protocol (ICMP) verwendet wird, um die Konnektivität zwischen zwei Computern zu testen. Ein Gerät sendet ein Paket mit einer Ping-Echo-Anfrage an ein anderes, das daraufhin eine Echo-Antwort zurücksendet. Die Zeit für diesen Paketumlauf gibt die Geschwindigkeit der Netzwerkverbindung zwischen den Geräten an.
Bei einem ICMP-Ping-Flood-Angriff versuchen Hacker, ein Zielsystem zu überlasten, indem sie mehrere Ping-Echo-Anfragepakete an ein Zielsystem senden. Für jede ICMP-Anfrage bedarf es einer Antwort, die sowohl Bandbreite als auch einige der Ressourcen des Zielservers verbraucht. Wenn die Anzahl der Ping-Echo-Anfragen zunimmt, wird das Zielgerät überlastet und verlangsamt sich oder stürzt ab, sodass es für normalen Traffic und legitime Anfragen nicht mehr verfügbar ist. Es gibt andere Methoden, bei denen Angreifer das ICMP-Protokoll verwenden, um Systeme auszunutzen oder zu missbrauchen, aber die Echo-Antwort ist die häufigste.
Welche Arten von Ping-Flood-Angriffen gibt es?
- Gezielt lokal. Dieser Ping-Flood-Angriff zielt auf einen bestimmten Computer in einem lokalen Netzwerk ab und verwendet dabei die spezifische IP-Adresse des Zielgeräts.
- Router. Diese Art von Angriff zielt auf Router ab, um die Kommunikation zwischen Computern in einem Netzwerk zu unterbrechen. Angreifer müssen dazu über die interne IP-Adresse des lokalen Routers oder Switches verfügen.
- Blinder Ping. Bei diesem Angriff wird ein externes Programm verwendet, um die IP-Adresse eines Zielcomputer-Routers zu ermitteln, bevor der eigentliche Angriff gestartet wird.
Geschäftsabläufe, die von Ping-Flood-Angriffen betroffen sind
Ping-Flood-Angriffe können den Onlinenetzwerkbetrieb eines Unternehmens erheblich stören, die Sicherheit der Cloud oder lokalen Infrastruktur beeinträchtigen und Services für legitime Nutzer nicht verfügbar machen. Die daraus resultierenden Serviceunterbrechungen und -Ausfälle können erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen haben. Dies trifft insbesondere Unternehmen, die stark auf Onlineservices angewiesen sind. Angreifer setzen häufig manipulierte IP-Adressen und Botnets ein, um die Auswirkungen des Angriffs zu verstärken. Dies erschwert die Abwehr.
Unternehmen können ihre Abläufe mithilfe verschiedener Abwehrtechniken schützen, wie z. B. Filtern des Traffic, Ratenbeschränkung und Systeme zur Erkennung von Anomalien. Menschliche und/oder KI-gesteuerte Bedrohungssysteme können Bedrohungen in Echtzeit erkennen sowie darauf reagieren. Integrierte Endpoint- und Cloud-Sicherheitsplattformen bieten umfassenden Schutz vor ICMP-Flood-Angriffen und anderen Cyberbedrohungen.
Branchen, die am stärksten gefährdet sind
In bestimmten Branchen besteht ein höheres Risiko, von DDoS-Angriffen (einschließlich Ping-Flood-Angriffen) betroffen zu sein. Hier einige Beispiele:
- Banken, Finanzdienstleister und Versicherungen (BFSI): Diese Finanzsektoren werden häufig aufgrund der sensiblen Daten, mit denen sie zu tun haben, und der hohen Abhängigkeit von Onlineservices gezielt ins Visier genommen. Ein erfolgreicher Angriff könnte kritische Finanzabläufe unterbrechen und vertrauliche Kundendaten gefährden. Der BFSI-Sektor ist der am meisten von Ping-Flood-Angriffen angegriffene Sektor.
- Bildungswesen: Dieser Sektor verzeichnet eine hohe Zahl von Angriffen, insbesondere zu Beginn des Schuljahrs. Die zunehmende Abhängigkeit der Bildungseinrichtungen von Onlineplattformen für Lern- und Verwaltungsaufgaben macht sie zu einem beliebten Ziel.
- Telekommunikation: Die Telekommunikationsindustrie wird häufig aufgrund ihrer entscheidenden Rolle bei der Bereitstellung von Internetservices ins Visier genommen. Störungen in diesem Sektor können weitreichende Folgen haben und sich auf mehrere Unternehmen und Einzelpersonen auswirken, die auf ihre Dienstleistungen angewiesen sind.
- Freizeitsektor und Internetprovider/Hosting: Auch diese Sektoren sehen sich aufgrund ihrer hohen Sichtbarkeit und ihres Kundenstamms mit erheblichen Risiken konfrontiert. Ein erfolgreicher Angriff könnte die Services für eine große Anzahl von Nutzern unterbrechen und erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen haben.
Wie können Ping-Flood-Angriffe abgewehrt werden?
Cybersicherheitsteams können mehrere Schritte unternehmen, um einen Ping-ICMP-Flood-Angriff zu verhindern.
- Deaktivieren der ICMP-Funktion. Netzwerkadministratoren können die ICMP-Funktionalität eines Zielgeräts deaktivieren, indem sie eine Firewall einrichten, die die Fähigkeit des Geräts zum Senden und Empfangen von Anfragen über ICMP blockiert. Durch diese Aktion reagiert das Gerät leider auch nicht mehr auf andere legitime Ping-Anfragen, Tracerouting-Anfragen und Netzwerkaktivitäten. Dies schränkt dann die Fähigkeit der Administratoren zur Diagnose von Serviceproblemen ein.
- Ratenbeschränkung. Sicherheitsteams können auch Ping-Flood-Angriffe abwehren, indem sie Ratenbeschränkungen für die Verarbeitung eingehender ICMP-Nachrichten festlegen oder die zulässige Größe der Ping-Anfragen begrenzen.
- Angriffserkennung (Intrusion Detection). Systeme zur Angriffserkennung (IDS) können den Netzwerktraffic überwachen und potenzielle Angriffe in Echtzeit erkennen.
- Überwachen des Netzwerktraffics. Durch die kontinuierliche Überwachung und Analyse des Netzwerktraffics können Sicherheitsteams normale Trafficmuster sowie Anomalien erkennen, die auf Angriffe wie eine Ping-Flood hinweisen können.
- DDoS-Abwehrmaßnahmen. Ein umfassender DDoS-Schutz kann Sie dabei unterstützen, sich vor Ping-Flood-Angriffen und anderen DDoS- oder Cyberangriffen zu schützen, da er schädlichen Traffic herausfiltert, bevor dieser ein Netzwerk erreicht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Geringere Netzwerkperformance, nicht reagierende Services und eine hohe CPU- oder Bandbreitenauslastung sind häufige Anzeichen für einen Ping-Flood-Angriff.
Ja, Ping-Flood-Angriffe sind illegal und gelten in den meisten Ländern als Cyberverbrechen.
Ja, es gibt ethische Hacking-Tools, die Ping-Flood-Angriffe simulieren können, um die Netzwerkverteidigung zu testen.
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